Kompensatorisches Schwitzen
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Jüngst wurde das Problem kompensatorisches Schwitzen im Kontext mit dem Gebrauch von Deo-Präparaten untersucht. Dabei tritt dieses spezielle Phänomen überwiegend postoperativ, nach einer Sympathektomie oder Nervblockade oder aber auch nach chrirurgischen Eingriffen unter den Armen durch Absaugung oder Laserbehandlung, nicht selten sogar nach effektiver Iontophoresetherapie auf.
Ausgleichsschwitzen
Kompensation heißt allgemeingebräuchlich soviel wie Ersatz, Ausgleich. Im medizinischen Sinne steht Kompensation für den Ausgleich einer verminderten Leistung eines Organs durch gesteigerte Tätigkeit (Wikipedia). Bei dem kompensatorischen Schwitzen handelt es sich insofern um ein zonenverlagertes Ausgleichsschwitzen. Auf der einen Seite wurde die Sekretion des Schweißes etwa durch chirurgisch-operative Maßnahmen, durch medikamentöse oder anderweitig wirkstoffbedingte (Antitranspirante) Interventionen unterbrochen oder gehemmt, auf der anderen Seite erfolgt aber ein autonomer Ausgleich, eine Kompensation des Schwitzens denn weitläufig ist bekannt, dass Schwitzen eine essentielle Grundlage menschlichen Lebens darstellt. Bezugnehmend auf die Transpiration heißt Kompensation nichts anderes, als dass sich der Schweiß einen anderen Weg der lebensnotwendigen Körperkühlung sucht. Der Betroffene, dessen Schwitzen beispielsweise unter den Armen durch einen Eingriff oder eine sonstige Intervention unterbunden wurde, schwitzt mitmal vermehrt an einer völlig anderen Körperregion, so etwa an Rumpf, Nacken, Rücken am Gesäß oder an den Beinen.
Zonale Schwitzverlagerung
Symbolisch ist dies in der Funktion nichts anderes als wenn man den natürlichen Verlauf eines Flusses unterbricht, ab- oder umleitet. Das Wasser hört schließlich nicht auf zu Fließen, es sucht sich halt nur einen anderen Weg, ob auf natürliche Weise oder eben gezwungener Maßen.
Kompensatoriches Schwitzen gestaltet sich sehr individuell. Es kann auch durchaus bei dem einen oder anderen nach einer Blockade oder Hemmung der Schweißsekretion infolge eines therapeutischen Eingriffs völlig ausbleiben, abhängig von Alter, Geschlecht, körperlicher Konstitution oder Wahl der Schwitztherapie.
Dennoch kann auch das KS zu einem hohen Maß an Leid führen. Befinden sich Betroffene posttherapeutisch in dem Glauben, endlich Ihr Schweißproblem unter Kontrolle zu haben, schließt sich sekundär ein neues Problemfeld an.
Und dies in der Folge und Intensität soweit sogar, dass man erneut therapeutisch zur Intervention genötigt wird, diesmal gegen das kompensatorische Schwitzen und nicht mehr gegen die primäre Schweißzone. Kompensatorisches Schwitzen kann im weiteren Sinne sogar als sekundäre Hyperhidrosis interpretiert werden.
Sehr ausgeprägt erscheint dieses Phänomen im Zusammenhang mit den chirurgischen Eingriffen der ETS oder ESB.