Hyperhidrosis - krankhaftes Schwitzen

Wird die “normale“ Schwelle der Transpiration jedoch in exzessivem Ausmaß überschritten - was bei vielen Menschen der Fall ist - so erscheint die eigentliche Nutzfunktion der Drüsentätigkeit in Frage gestellt. Übermäßiges Schwitzen wird dann zum pathologischen Symptom, zur Krankheit, die viele Betroffene in ein tiefes Tal aus Leid und Qual stürzen kann.
Das pathogene Schwitzen ist eine nicht selten anzutreffende Krankheit, deren Ursachen komplex und überwiegend dem psychosozialen Bereich zuordbar sind. In der medizinisch-psychologischen Fachwelt wird diese Erkrankung als “Hyperhidrosis“ bezeichnet. Aufgrund nachgewiesener psychosozialer Ursachefaktoren wird bei dieser Funktionsstörung vielfach auch vom sogenannten“emotionalen Schwitzen“ gesprochen. Exzessive Transpiration hat allerdings nicht nur überwiegend psychische Ursachen, sie kann häufig auch psychische Krankheiten zur Folge haben, so dass der Leidtragende in einen wahren Sog, einen Teufelskreis seines Schicksals “Schwitzen“ gerät.

Ursachen Hyperhidrosis - Hyperhidrose

Psychische Ursachen des Schwitzens
Psychische Ursachen des Schwitzens

Viele Menschen schwitzen besonders extrem in Situationen, die eigentlich überhaupt keinen erkennbaren Anlaß zu Schweißausbrüchen offenbaren. Dennoch rinnt solchen Menschen der Schweiß nur so vom Körper oder von den spezifischen Körperregionen herab, häufig auch noch begleitet von penetranten Gerüchen. Für die Betroffenen sind derart erschütternde Augenblicke unerklärlich, ihre vulkanartig ausbrechende Körperreaktion erscheint ihnen völlig irrational.
Sie schwitzen dann situationsbedingt außergewöhnlich stark und derart auffällig, daß sie sich den wundernden und kritischen Blicken Außenstehender, die auf diese "Anormalität des Körpers" fixiert sind, nicht mehr entziehen können. Die Konsequenz hieraus ist ein wachsendes Gefühl des Unbehagens und Befangenseins, was folglich zu einer Intensivierung des Schwitzens führt. Dieses leidvolle Phänomen geht mit einer in die Zukunft projizierten Angst einher, in ähnlichen Lebenssituationen erneut solchen Schweißausbrüchen ausgeliefert zu sein.

was ist Auslöser des krankhaften Schwitzens?

Das Ursachenfeld des krankhaften Schwitzens ist vorwiegend dualer Herkunft, da die Krankheitswurzeln sowohl im organischen als auch im psychischen Bereich etabliert sein können. Diese Gegebenheit führt in der Diagnosepraxis zu vielerlei Mißverständnissen und Unklarheiten hinsichtlich der Erfassung des Krankheitsbildes.
Strikte Trennungen und Einordnungen der Ursachen des krankhaften Schwitzens in Form einer ausschließlich psychogenen oder physiogenen Diagnoseerhebung sind aufgrund der komplexen Verästelungen der Ursachenfaktoren aus diesem Grunde äußerst schwierig, so daß an eine fundierte und kompetente medizinisch-psychologische Diagnosefindung höchste Anforderungen gerichtet sind.
Obwohl die Suche nach den Ursachen des krankhaften Schwitzens erhebliche Probleme bereitet, ist die Behauptung durchaus legitim, daß dieses Leiden primär von psychologischen Faktoren gesteuert wird. Gerade die psychischen Ursachen dieser Krankheit, die nachfolgend ebenso detailliert wie physische Krankheitsquellen aufgezeigt werden, geben Anlaß, diese Erkrankung als vorrangig psychisch-emotionales Beschwerdebild zu klassifizieren. Die in der medizinischen Fachsprache verbreitete Bezeichnung der Anomalie der Schweißdrüsenfunktion als "Hyperhidrosis" bringt über den wahren Ursprung dieser Krankheit hingegen nur wenig zum Ausdruck.
 
Diese einleitenden Worte über die krankhaften Aspekte der Transpiration verdeutlichen bereits schemenhaft die Leidensintensität und den immensen psychischen Druck, dem sich Betroffene allzuoft hilflos und ratsuchend ausgesetzt sehen.