Einleitung

Schwitzen oder Transpiration wird oftmals als die natürlichste Sache der Welt bezeichnet. Die Schweißabgabe stellt unstrittig eine völlig normale und physiologisch notwendige Funktion für den menschlichen Organismus dar. Durch den Prozeß der regulierten Schweißsekretion wird der menschliche Körper gewissermaßen vor einer lebensbedrohlichen Überhitzung geschützt.

Ausmaß und Intensität der humanen Schweißsekretion sind jedoch sehr variierend. Sie werden von individuellen Gegebenheiten gesteuert, mit der Folge, daß der eine Mensch eben sehr leicht ins Schwitzen gerät, während die Schweißdrüsen eines anderen unter nahezu gleichen Bedingungen in ihrer Aktivität eingeschränkt bleiben.

 
Wird die "normale" Schwelle der Transpiration jedoch in exzessivem Ausmaß überschritten - was bei vielen Menschen der Fall ist - so erscheint die eigentliche Nutzfunktion der Drüsentätigkeit in Frage gestellt. Übermäßiges Schwitzen wird dann zum pathologischen Symptom, zur Krankheit, die viele Betroffene in ein tiefes Tal aus Leid und Qual stürzen kann.


Das pathogene Schwitzen ist eine nicht selten anzutreffende Krankheit, deren Ursachen komplex und überwiegend dem psychosozialen Bereich zuordbar sind. In der medizinisch-psychologischen Fachwelt wird diese Erkrankung als "Hyperhidrosis" bezeichnet. Aufgrund nachgewiesener psychosozialer Ursachefaktoren wird bei dieser Funktionsstörung vielfach auch vom sogenannten "emotionalen Schwitzen" gesprochen.
 
Exzessive Transpiration hat allerdings nicht nur überwiegend psychische Ursachen, sie kann häufig auch psychische Krankheiten zur Folge haben, so daß der Leidtragende in einen wahren Sog, einen Teufelskreis seines Schicksals Schwitzen gerät.


Über das Phänomen der Hyperhidrosis sollen die Ausführungen dieses Buches hinsichtlich der Frage nach den Ursachen, aber auch im Hinblick auf effektive Therapiemaßnahmen Aufklärung bieten, und dem Betroffenen, der sich mit dieser Problematik auseinanderzusetzen hat, sowie auch dem interessierten Laien als Ratgeber dienen.