Anti-Streß-Schwitzen

Anti-Stress-Konzepte gegen Hyperhidrosis

Entscheidend für die Wirkung und somit für den therapeutischen Effekt des AG ist fast ausschließlich die Erfahrung des Lehrers. Nur wenn dieser notwendige Voraussetzungen und Fachwissen mitbringt, sieht sich der Lernwillige in der Lage, diese Technik nach mehrfachem Üben eigenständig zu beherrschen und in sein alltägliches Leben zu integrieren.

Tiefenentspannung Sitzhaltung beim Autogenen TrainingIm Alltag findet sich eigentlich immer Zeit, dieses Anti-Streß-Training mit nur minimalem  Zeitaufwand optimal und erfolgreich einzusetzen. Hat man schließlich die Form der Selbstkonzentration in professioneller Anwendung erlernt, so kann man getrost auf anfänglich noch erforderliche Übungsvoraussetzungen komplett verzichten.

Wenn der Anwender erst einmal positive Erfahrungen im Umgang mit dem  Entspannungstraining gemacht hat, so wird er dieses Hilfsmittel gar nicht mehr aus seinem  Alltag wegdenken wollen.

Nach erfolgreichem Lernprozeß kann man dann selbst unter schwierigsten Bedingungen ein mentales Abschalten, eine Flucht aus der alltäglichen Hetze und Hysterie realisieren, was sich unstrittig auch hinsichtlich des Krankheitsbildes Hyperhidrosis leidensmindernd auswirken wird.

Es gibt mittlerweile unzählige Möglichkeiten der Durchführung dieses Anti-Streß-Trainings. Nachfolgend soll nun ein kurzer Exkurs über die Wirkungsweise und Anwendungstechnik der gebräuchlichsten Form des AG erfolgen, auch wenn diese Darbietung nur bedingt  dem Anspruch auf Ausführlichkeit gerecht werden kann.

Wie vielfach geschildert, lösen Streß und Angst häufig Verspannungen aus. Gerade das belastende Symptom Schweißsekretion ist allzuoft Folge von seelischen und körperlichen Verkrampfungs- und Spannungszuständen. Der Vorgang der übermäßigen Transpiration spiegelt ja in eindrucksvoller Weise  diesen Zustand der Gespanntheit wider, in dem der menschliche Organismus in Alarm oder gar Panik gerät, der Organismus sozusagen auf Höchstleistung programmiert wird. Das AG hat demgegenüber die Funktion der Entspannung der Muskulatur und kann demnach durchaus als Umkehr- oder Wandlungsprozeß in einen Zustand körperlicher Ausgeglichenheit  verstanden werden.

Durch die korrekte Praktizierung der Entspannungstechnik wird stressigen Situationen, die sich üblicherweise negativ auf den Körper auswirken, der Resonanzboden entzogen. Die Durchführung der Muskelentspannung erzielt somit eine antagonistische Wirkung. Durch bewußte und willentlich herbeigeführte Entspannungsempfindungen gelangt der menschliche Körper während der Übung in einen immer tieferen Ruhegrad, der mit zunehmender Dauer des Trainierens noch weiter intensiviert wird.

Entspannung zur Reduktion von Stress und Schwitzen

Das eigentliche Ziel des AG ist hierbei, daß sich dieser Ruhezustand nach einer gewissen Dauer praktischen Übens auch auf den Alltag übertragt, der Mensch somit insgesamt  zu mehr Ruhe und Entspannung gelangt.

Um den Effekt des AG unmißverständlich zugänglich zu machen, ist die Erklärung eines psychobiologischen Grundsatzes notwendig. Diese allgemeingültige, auf jedermann zutreffende Regel besagt, daß alle produzierten Gedanken, Emotionen und Vorstellungen die Neigung besitzen, sich auf der körperlichen Ebene zu verwirklichen.

Beispielsweise gibt es eine viele Hyperhidrotiker, die in bestimmten Situationen nur an das Phänomen Schwitzen zu denken brauchen, und schon überkommt sie eine Hypersekretion. Diese charakteristische Eigentümlichkeit der Hyperhidrosis verdeutlicht  in sehr eindrucksvoller Weise die Kraft und Macht der menschlichen Vorstellungsgabe.

Alle Vorstellungen, die im menschlichen Geiste erschaffen werden, zeitigen und verwirklichen sich durch Umstände oder Ereignisse im Leben des Menschen. Der Mensch selbst ist identisch mit seinen Gedanken und Vorstellungsbildern. Was immer er seinem Geist eintrichtert, früher oder später manifestiert sich dieses Gedankengut auf irgendeine Weise in seinem Leben. 

Dieses psychobiologische Grundgesetz kann auch als Wechselspiel zwischen Aktion und Reaktion, zwischen Ursache und Wirkung betrachtet werden. Die Ursache ist der Gedanke, während es sich bei der Wirkung um vollzogene Inhalte und Reaktionen dieser Gedanken handelt. Und diese Reaktionen erstrecken sich vielfach auch auf die körperlich-organische Ebene des menschlichen Lebens.