Risikobewertung Aluminium
Aluminiumsalze sind ein wichtiger Wirkstoff von Antitranspirantien, da sie temporär die Schweißporen blockieren, so dass gerade das Schwitzen im Achselbereich effektiv behandelt werden kann. Zudem wirken die Salze antibakteriell, so dass die normalerweise den Schweiß zersetzenden Bakterien nicht zum Zuge kommen und so der Schweißgeruch vermindert wird.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beschäftigt sich bereits seit Jahren u.a. mit der Frage, ob aluminiumhaltige Antitranspirante zur Schweißbekämpfung das Risiko für schwere Erkrankungen wie Alzheimer oder Brustkrebs erhöhen. Die Datenlage hierzu war bislang heterogen und wenig aussagekäftig.
Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien haben nunmehr zu dem Ergebnis geführt, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Aluminiumaufnahme über die Haut unwahrscheinlich sind.
Das BfR kommt zu dem Schluss, dass Verbraucherinnen und Verbraucher signifikant weniger an Aluminium aufnehmen als ursprünglich (in der BfR-Risikobewertung von 2014) abgeschätzt. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von ACH-haltigen Antitranspirantien sind nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich. Bei der Risikobewertung von Aluminium ist es jedoch grundsätzlich wichtig, die Gesamtaufnahme über die verschiedenen Eintragspfade wie Lebensmittel oder aluminiumhaltige Produkte für den Lebensmittelkontakt zu betrachten. Der Beitrag von aluminiumhaltigen Antitranspirantien zur Gesamtbelastung mit Aluminium ist aber deutlich geringer als bisher angenommen.
Die Aluminiumaufnahme aus Antitranspirantien ist unter Beachtung einer neuen Studie zur Aufnahme von Aluminium über die Haut wesentlich niedriger als bisher angenommen. Der Beitrag dieser Aufnahmequelle zur Aluminiumgesamtaufnahme ist folglich sehr gering.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen unwahrscheinlich
Antitranspirantien mit Aluminiumchlorohydrat können täglich benutzt werden, ein Gesundheitsrisiko für Verbraucherinnen und Verbraucher ist nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich. Dies ist das Ergebnis der Risikobewertung des BfR auf Grundlage einer neuen Humanstudie (2019) zur Aluminiumaufnahme durch Antitranspirantien (FAQ des BfR v. 20.07.20). Nach aktuellem Erkenntnisstand gilt die Ausbildung von Brustkrebs durch den Gebrauch aluminiumhaltiger Antitranspirantien unwahrscheinlich.
Quellen: FAQ des BfR vom 20. Juli 2020; Presseinformation 24/2020, 20.07.2020 BfR