Endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS)
(Quelle: "Hilfe, ich schwitze!", Erstauflage 2000, Samira Verlag GbR, Anm.: Bericht eines Betroffenen)
Ich bin 26 Jahre alt und Student. An palmoplantarer Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen der Hände und Füße) litt ich seit dem Vorschulalter. Das Problem verschlimmerte sich mit der Zeit sukzessive. Etwa seit 1988 waren meine Hände und Füße selbst bei banalen emotionalen Reizen (z.B. das Klingeln des Telefons, Einkaufen im Supermarkt, Schule/Uni), bei erhöhter Außentemperatur und/oder körperlicher Anstrengung (schnelles Gehen oder Fahrrad fahren reichten aus) stets abtropfend naß. Das Schwitzen lief bei mir in den zurückliegenden Jahren stets in einem Stufenprozeß ab:
Erfahrungsbericht eines Betroffenen
Bei relativ einfachen Reizen waren nur die Hände und Füße betroffen, waren Aufregung, die körperliche Belastung und/oder die Temperatur etwas höher, schwitzte ich auch in den Achselhöhlen und am Rumpf. In seltenen Extremsituationen kam noch der Kopfschweiß hinzu. Die auf die Hyperhidrose zurückzuführenden Einschränkungen im beruflichen und privaten Bereich waren in den letzten Jahren erheblich. Mit Fug und Recht kann ich behaupten, daß mich das Leiden ein ganzes Stück Lebensqualität gekostet hat. Aus diesem Grund konsultierte ich wegen des Problems in den letzten zehn Jahren über 10 Ärzte aller Fachrichtungen (Allgemeinmedizin, Neurologie und Psychiatrie, Innere Medizin, Dermatologie). Alle Therapieansätze (Iontophorese, Aluminiumchloridlösungen, sonstige Antitranspirantien, Anticholinergika, autogenes Training) hatten keinen, mäßigen oder temporären Erfolg. Im Internet wurde ich im Dezember 1995 auf die Web-Seiten von Dr. Tarfusser und damit auf die endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS) aufmerksam.
Nachdem ich mich im Internet und in medizinischen Bibliotheken längere Zeit über den Eingriff, seine Chancen und Risiken informiert hatte, entschloß ich mich Ende 1996, die ETS bei Dr. Tarfusser in Meran durchführen zu lassen. Genehmigungsverfahren: Es ist möglich, daß die Kosten für den Eingriff sowie ein Teil der Reisespesen in Deutschland von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Erforderlich ist hierzu eine Bescheinigung des behandelnden Arztes, aus der hervorgeht, daß das Ausmaß der Hyperhidrose für den Patienten eine auf Dauer nicht zu vertretende psychische und arbeitsmedizinische Belastung darstellt, daß alle anderen erhältlichen Therapieansätze erfolglos geblieben sind und daß die ETS eine sichere und nebenwirkungsarme Therapieform ist, deren Kosten vertretbar sind. Außerdem wird eine Beschreibung des Eingriffs sowie eine ungefähre Kostenschätzung vom operierenden Arzt verlangt. Die Unterlagen werden vom medizinischen Dienst der Krankenkasse geprüft. Es empfiehlt sich, zusätzlich zu den beiden o.g. Dokumenten weitere Informationen (z.B. Fachaufsätze zum Thema) einzureichen.