Salbei gegen Schweiß
"Die schweißhemmende Wirkung gehört zu den herausragenden Effekten des Gartensalbeis. Man machte sie sich früher noch mehr zunutze als heute. Noch in den zwanziger dieses Jahrhunderts wurden Tinkturen und Aufgüsse des Salbeis dazu verwendet, den Nachtschweiß von Tuberkulosekranken zu behandeln. Heute ist diese Behandlung nicht mehr üblich, nichtsdestoweniger hatten die damaligen Ärzte große Erfolge damit. Die Wirkstoffe des Salbeis - wahrscheinlich in erster Linie seine ätherischen Öle - normalisieren die Schweißdrüsenabsonderung und regulieren das Zentrale Nervensystem, das ja für die Steuerung der Schweißdrüsen zuständig ist.
Das heißt:
Sie greifen gleichzeitig an den Produktionsstätten des Schweißes an und an deren Steuerungszentrale. Kein Wunder, daß Salbei zu den erfolgreichsten Schweißhemmern überhaupt gezählt werden muß. Er ist sogar imstande, Schweißdrüsen in die Schranken zu weisen, die mit Hilfe von Pilocarpin in Aktion gesetzt wurden (Pilocarpin ist ein Mittel aus der Augenheilkunde zur Behandlung von Grünem Star; es führt als Nebenwirkung zu einer starken Schweißabsonderung).
Salbei wirkt antihidrotisch
Die antihidrotischen Wirkungen von Salvia officinalis sind durch mehrere Studien bestätigt. Die Schweißhemmung beträgt bis zu 52 %. Die Wirkung setzt zwischen dem ersten und vierten Tag ein, nach neun Tagen läßt die Wirkung nach. Besonders hilfreich sind Extrakte, die aus frischem Kraut gewonnen wurden, Zubereitungen aus getrockneter Ware sind weniger effektiv. Das Interessante am Salbei:
Er hemmt die Schweißproduktion sowohl in innerlicher als auch in äußerlicher Anwendung. So können Fußbäder mit Salbei bei Schweißfüßen helfen, während bei übermäßigem Schweiß infolge von Nervosität oder Übergewicht die Einnahme von Salbeitinktur zweckmäßig ist. In einigen Fällen können aber auch innerliche und äußerliche Anwendung miteinander kombiniert werden. Im einzelnen hemmt der Gartensalbei die Schweißabsonderung bei folgenden Krankheiten oder Beschwerdebildern:
- Hyperhidrosis
- Morbus Basedow
- Nervosität
- Neurasthenie
- Schweißfüße (Hyperhidrosis plantar)
- Tuberkulose
- Übergewicht
- Wechseljahresbeschwerden (klimakterische Hyperhidrosis)
Quelle: Dr. Jörg Zittlau