Wirkweise und Indikation
Ein gänzlicher Verschluß der Drüsen soll durch die Eiweißzersetzung natürlich nicht erreichet werden, was ja auch nicht Anwendungsziel sein kann, denn Schwitzen ist in seiner biologischen Funktion ja ein absolut lebensnotwendiger und existenssichernder Vorgang. Ein völliger Verschluß der Drüsen würde zu einer lebensbedrohlichen Überhitzung des Organsimus führen.
Ein großer Nachteil der Anwendung von Metallverbindungen bleibt jedoch das Erfordernis der kontinuierlichen Anwendungsauffrischung zur Aufrechterhaltung des Behandlungserfolges, denn eine einmal erzielte Blockierung und Teilverschließung der Schweißdrüsengänge wird durch den Regenerationsprozeß der Haut schnell wieder abgetragen, so daß die Schweißdrüsenaus-führungsorgane wieder freigelegt werden, mit der Konsequenz, daß sich die ursprüngliche Sekretionsquote wieder einstellt.
Die Verabreichung von Aluminiumchlorid (AlCl3) ist hinsichtlich einer Hyperhidrosis der Achseln (axillaris), der Hände und der Füße indiziert und äußerst effektiv, wobei die therapeutischen Resultate bei Vorliegen einer Hyperhidrosis axillaris am größten sind.
In dermatologischen Versuchsreihen konnten durch die äußere Anwendung von Metallsubstanzen bei ca. 90 % der Versuchspatienten, die an einer Hyperhidrosis axillaris litten, signifikante Besserungen der Schweißsekretion in diesen Hautarealen erzielt werden.