Leseprobe Antitranspirante

Leseprobe Antitranspirante

Antitranspirante sind Antihidrotika[1] und gehören damit zur Gruppe externer Lokaltherapeutika. Man differenziert zwischen den medizinischen Antitranspiranten, allen voran den Invididualrezepturen auf Basis von Aluminiumchlorid-Hexahydrat, sowie den Fertigprodukten mit verschiedensten Wirkstoffen.

Die Anwendungsform dieser Schweißhemmer beschränkt sich im Gegensatz zu den Deos nicht auf den axillaren Bereich. Auch Stirn, Hände, Füße und andere Körperareale können mit Anti­trans­piranten behandelt werden. Herkömmliche Deos töten schweißzersetzende Bakterien lediglich ab, während Antitranspirante die Schweißbildung von vornherein verhindern, indem ein Wirkstoff, das Adstringens[2], die Schweißdrüsen abdichtet.

Unterschiedliche Substanzen kommen als Mittel der Sekretionshemmung zur Anwendung. Ihnen wird allesamt eine selektive Wirkung in der Form zugeschrieben, als dass sie ihre Wirkung ausschließlich auf die ekkrinen Schweißdrüsen übertragen. Die für die Geruchsentstehung verantwortlichen apokrinen Drüsen bleiben bei dieser Art der Behandlung unbeeinflusst. Antitranspirante wirken rein äußerlich. In diesem Zusammenhang spricht man medizinisch auch von einer topischen Anwendung.

Nur am Rande erwähnt werden sollen hier Stoffe wie Säuren, etwa Gerbsäure oder Trichlor-Essigsäue, und Aldehyde, z. B. Formaldehyd. Diese Stoffe verfügen über eine eiweißfällende Funktion und erzeugen bei Anwendung einen oberflächlichen Verschluss der Schweißdrüsenpore. Da hier nur die hautoberflächlichen Zellen betroffen sind, erfolgt eine zeitnahe Abstoßung des Verschlusses. Die Sensibilisierungsrate dieser Sub­stanzen ist als eher hoch einzuschätzen, insofern finden diese Mittel kaum mehr Akzeptanz bei den Anwendern. Auch Gerbstoffe werden für die Therapie diskutiert. Sie verfügen ebenfalls über eine adstringierende Wirkung, der hemmende Effekt ist aber eher gering.



[1]  Mittel gegen übermäßige Schweißabsonderung.

[2]  Mittel, das beim Auftreffen auf Haut oder Schleimhaut durch Eiweißfällung u. a. zusammenziehend, austrocknend und blutstillend wirkt.